Bericht zum Aikido Seminar am 26.10. in der Turnhalle in Tübingen Lustnau.
Am 26.10/27.10. fand in Tübingen ein Landeslehrgang Aikido der Sektion Aikido im FABW e.V. und der Aikikai Baden-W. e.V. statt.
Hamza und Stefan hatten die Gelegenheit zumindest am Samstag, am Seminar mit Mikiko Sugawara, 7. Dan und Schülerin von Tada Sensei, teilnehmen zu dürfen.
Frau Sugawara lebte lange Zeit in der Schweiz und kann deshalb gut deutsch und italienisch. Unterrichtet hat sie auf deutsch.
Es waren ca. 30 Aikidoka auf den Tatami, neben den Mitgliedern aus Tübingen kamen u.a. Gäste aus Freiburg, Stuttgart und sogar Australien und Japan.
Insgesamt waren mehr "Schwarzröcke" auf den Matten, aber auch ein paar Anfänger. Neben Ali Nasseri (5.Dan) waren auch Inga Minet (6.Dan) und weitere hochkarätige Lehrer anwesend, was sehr inspirierend war.
Es war sehr interessant einmal Einblick in einen anderen Stil zu bekommen. In der Basis übereinstimmend und wie im Shin Shin Toitsu Aikido ebenso gängig, war vieles auch deutlich abweichend. (Deutlich tiefere Stellungen, den Blick auf die Tatami halten, aktiv sein nicht passiv beim Kotegaeshi etc.).
Als Schülerin von Meister Tada lehrt Frau Sugawara seinen Stil. Tada Sensei begann im Alter von 20 Jahren im Aikikai Honbu Dōjō Aikidō zu trainieren, wo er 1954 Aikidō-Lehrer wurde. Im Jahr 1964 wurde er als Shihan nach Italien gesandt, um dort Aikidō zu unterrichten. 1972 kehrte Tada wieder nach Tokio zurück, wo er bis heute ein eigenes Dōjō führt. Er gibt aber weiterhin in Europa Aikidō-Lehrgänge. Zur Unterstützung des Ki-Aspektes im Aikidō lehrt er bestimmte Atem- und Meditationstechniken (Ki no Renma). Er trägt den 9. Dan des Aikikai und ist zurzeit der einzige noch lebende aktive Aikidōka mit dieser Graduierung des Aikikai.
Frau Sugawara begann mit allgemeinem Aufwärmtraining und Dehnübungen. Diese wurden sehr kurz gehalten und können als Mobilisierung des Körpers eingeordnet werden. Die Aufwärmübungen, die mit vielen Yoga Elementen versehen waren, gingen nahtlos in Atemübungen über. Diese waren teilweise deutlich anders als wir sie im Shin Shin Toitsu Aikido ausführen. Kurzes Einatmen, langes Ausatmen, Luft anhalten um Ki aufzubauen und explosionsartig wieder rauslassen. Insgesamt waren die Erklärungen kurz gehalten, die Auswirkungen auf den Körper aber gut nachvollziehbar.
Anschließend ging es nahtlos in Aikitaiso über. Hier war es Sugawara Sensei wichtig einen tiefen Körperschwerpunkt zu halten und immer gutes Ki (Körperspannung) aufrechtzuhalten. Die Erklärungen zu Happogiri ließen bei Hamza und Stefan Fragezeichen aufkommen, letzendlich ist die Übung am Ende aber diesselbe. Ein Auflug zu Körper-Vibration anhand der Vokale AEIOU führte direkt zur Übung der Techniken Iriminage, Kokyunage, Shihonage und Koteoroshi.
Die Abweichungen in den Techniken von Hamza und Stefan fielen Sensei Sugawara natürlich auf und ließen das ein oder andere Mal einen empörten Kommentar entweichen ("Mamma mia!"), was aber der guten Stimmung keinen Abbruch tat :-)
Vielen Dank an Mikiko Sugawara Sensei für den tollen Unterricht und Ali Nasseri Sensei für die Organisation des Lehrgangs.