Haigerloch 2016

Seminar Haigerloch 2016

Fotos aus dem Lehrertraining: Stefan Neumann

Vom 14. bis 16. Oktober 2016 fand in Haigerloch der jährliche Lehrgang mit Doshu Yoshigasaki statt.
Bei sonnigem Herbstwetter fanden sich fast zwei Dutzend Aikidoka aus Haigerloch und den umliegenden Dojos Hechingen/Tübingen, Balingen, Frommern, Stuttgart und Villingen-Schwenningen auf den Matten ein. Außerdem nahmen David aus London, sowie Bruno und Sara aus Italien teil.
Die Organisation war optimiert. Es gab keine aufwändigen Mattentransporte von auswärts mehr, die vorhanden Mattenfläche von ca. 150 m² war auch gut ausreichend. Ebenso entfiel das Mittagessen in der Halle. Stattdessen wurden Lokale in Haigerloch, Hirrlingen, und Kirchberg besucht, was eine gute Wahl war.

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Sensei erklärte an vergleichsweise wenigen Techniken wichtige Konzepte.
Es gibt im Aikido immer die Frage, wie kann ich mich mit Aikidotechniken schützen oder verteidigen. Im richtig verstandenen Aikido wird auf der Matte keine Selbstverteidigung praktiziert. Im Training sind die Situationen immer konstruiert, die Partner arbeiten abwechselnd mit verteilten Rollen. Das soll kein Abbild von realen Situationen sein, damit die Möglichkeit bleibt, sich in einem geschützten Raum umfassend weiter zu entwickeln.
Allerdings ergeben sich aus den Aikidotechniken sofort praktikable Ansätze zum Verhalten auf der Straße. Dort gilt es zuerst einmal, einem Angriff auszuweichen oder den Angriff abzulenken. In manchen Fällen genügt das sogar. Auf der Matte folgen wir aber der Frage, was passiert danach? Die Antwort im Aikido ist, den Angreifer zu führen und nicht etwa kampfunfähig zu schlagen oder ihn zu knebeln.
Ein weiterer Gesichtspunkt ist, das friedliche Zusammenleben zu ermöglichen. Dazu sind z.B. Wettbewerbe oder Wettkämpfe kontraproduktiv.

Im Lehrertraining erläuterte Sensei die Bedeutung von Mathematik und Pädagogik. Mathematik ist hier zu verstehen als Fähigkeit zur Abstraktion und zum Erkennen von Strukturen und Zusammenhängen, die sich auf die verschiedensten Situationen anwenden lassen. Aus dieser Analyse lässt sich dann eine Pädagogik entwickeln, um die Techniken mit einem guten theoretischen Unterbau zu vermitteln.
Natürlich führt das Zerlegen von Techniken zunächst einmal zu Verständnisproblemen, dies ist aber ein Grundkonzept im Aikido. Das eigene Verhalten wird immer wieder aus anderen Blickwinkeln betrachtet, um ein vollständigeres Bild zu erhalten und ein besseres Verständnis der Technik zu erreichen.

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Beim Abendessen am Samstag in der Krone in Haigerloch erinnerten Lisbeth und Thomas daran, dass vor 25 Jahren Yoshigasaki Sensei zum ersten Mal zu einem Lehrgang in Haigerloch war. Sie überreichten die Kopie des Zeitungsartikels von der Webseite Aikido Hechingen und ein kleines Geschenk und drückten die Hoffnung aus, dass wir noch viele Jahre auf diese Lehrgänge bauen können.
Am Sonntag schloss der Lehrgang mit einem späten Mittagessen in der Klosterschenke in Kirchberg ab. Wegen des Super-Herbstwetters waren sehr viele Besucher dort anzutreffen. Nach dem Essen konnten wir an einer Besichtigung teilnehmen und hatten eine Führerin, die die Geschichte des Klosters sehr sachlich und interessant schilderte. Manchmal fallen diese Art Führungen sentimental historisierend aus, hier konnten wir fachlich niveauvolle Ausführungen erleben, die die sozio-ökonomische Situationen auf sehr klare Weise schilderten.
Danach brachen Sensei und die von weit angereisten Gäste mit Michael zum Flughafen nach Stuttgart auf.
Wir freuen uns schon auf den Lehrgang 2017, dessen Termin in Kürze endgültig festgelegt wird.

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